Geschichte

Mein Leben für und mit dem Klavierbau

1980 begann meine Lehrzeit bei der Firma Ehrbar, Klavierfabrik in der Barnabitengasse im 6. Wiener Gemeindebezirk. Als Lehrling durchlief ich sämtliche Stadien der Klavierreparatur und Klavierproduktion vom „Tastenputzer“ bis zum Zusammensetzer von neuen Instrumenten. Auch das Klavierstimmen nach der traditionellen Methode lernte ich unter dem blinden Klavierstimmer Helmut Affenzeller, der mich in die Feinheiten der akustischen Stimmung einführte. Als ich 1989 gerade in Amerika unterwegs war, schloß die Firma Ehrbar für immer ihre Tore. Scheinbar ein Schlußpunkt im traditionsreichen gewerblichen Klavierbau Wiens.
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1984 beendete ich meine Lehrzeit und arbeitete in der Folge als freiberuflicher Klavierstimmer. 1988 verstaute ich meine Werkzeugrolltasche in einem Rucksack und beschloß ein Jahr auf die „Walz“ zu gehen. Aus 1 Jahr wurden 5 Jahre und meine abenteuerlichen Wege führten mich durch: Südostasien, Australien, Neuseeland, USA, Mexiko,Honduras, Guatemala, Costa Rica, Belize und Panama. Als guter Facharbeiter fand ich überall innerhalb kurzer Zeit Aufgaben in meinem Fachgebiet. Ich arbeitete für eine Unzahl von Sammlern, Musikern, Klavierhäuser und Musikschulen. Meine Liebe für historische Instrumente wurde in Sydney (Australien) geweckt. Dort wurde ich als Mitarbeiter eines diplomierten Restaurators in die Geheimnisse des historischen Klavierbaus und deren Restaurierung eingeführt.

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1993 kehrte ich in meine Heimat Österreich zurück. Ohne Startkapital aber mit viel Enthusiasmus bereitete ich mich auf die Meisterprüfung vor. Ich besuchte den Meisterkurs und mietete mir eine kleine Werkstätte, in der ich einige Instrumente als Start für meinen zukünftigen Meisterbetrieb vorbereitete. 1995 legte ich die Meisterprüfung mit Auszeichnung ab. Ich mietete eine andere kleine Werkstätte im 16. Bezirk in der Blumberggasse, wo ich auch meine erste „LehrlingIn“ Lisa ausbildete.

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1999 übersiedelte mein Betrieb in die ehemalige Stelzhammer-Werkstatt in der Linzer Straße. Dort gab es mehr Platz und noch mehr neue Aufgaben. Zwei weitere Lehrmädchen (Lisi und Sandra) traten in meinem Betrieb ein. Neben vielen Reparaturen entstanden dort meine ersten selbst konstruierten und gebauten Pianos. Unter anderen das Konzertpiano der ‚Wiener Sargfabrik‘, und ein Art deco-Piano für die Familie Stoclet in Brüssel. Drei Kleinpianos mit vollkommen neuer Konstruktion und Edelstahlbesaitung sowie meine ersten beiden Cembali entstanden auch dort.
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2004 übersiedelte mein Betrieb in die jetzige Werkstätte – Märzstraße / Ecke Nobilegasse – im 15. Bezirk. Mit besonderer Freude erfüllte mich der im Herbst 2004 verliehene ‚Walter Nettig-Preis‘ der Wirtschaftskammer. Mein Betrieb wurde dabei als „bester Handwerksbetrieb“ ausgezeichnet.
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2005 war für mich ein ganz besonderes Jahr! Am 1.April feierte ich nicht nur meinen 40.Geburtstag, sondern auch mein 25-jähriges Berufsjubiläum sowie das 10-jährige Jubiläum meines Meisterbetriebes.